Projekt 2002 – Stern von Pöcking

…5 Meter über dem Dachgiebel…

Ein ganz besonderes Objekt schmückt seit 2002 bis heute unser Hausdach: Der Stern von Pöcking. Ein aus Stahl geschweißter, dreidimensionaler, mit 50 Meter Lichtschlauch versehener, 40 kg schwerer und 2,2 mal 4,1 Meter grosser Komet schwebt in 5 Meter Höhe über dem Dach unseres Hauses. Insgesamt erleuchten 1800 Glühbirnchen bei einem nominalen Verbrauch von 0.85 kW/h den Kometen in den Farben weiss, gelb und orange.

Die Planung unseres diesjährigen Projektes erfolgte wie üblich auf dem “Reißbrett” im Keller und im Kopf. Dabei halfen dieses Mal die Biersorten Warsteiner und vor allem (nur aus Diätgründen!) Jever light – ein Bier, welches man durchaus trotz des reduzierten Kalorien- und Alkoholgehaltes genießen kann.

Da unser diesjähriges Projekt in den Ausmaßen 2,2 Meter auf 4,1 Meter aus ungefähr 70 Meter Baustahl besteht, haben wirals erstes mal eine Vorrichtung gebaut, wie man relativ ermüdungsfrei den lästigen Rost vom Eisen befreien kann. Eine am hinteren Ende horizontal gelagerte Flex drückt durch ihr Eigengewicht mit der Zopfbürste auf den Baustahl, der durch eine einfache Führung immer unter der Bürste bleibt. Durch hin- und herschieben und leichte Drehbewegungen kann man nun ermüdungsfrei Rost entfernen.

Der auf Millimeterpapier gezeichnete Stern wurde nun im Maßstab 1:1 auf am Boden zusammengeklebtes Papier übertragen. Hier konnten wir dann auch das erste Mal die echte Grösse abschätzen: nicht gerade klein… Dann wurden die entsprechend abgelängten und gebogenen Eisenabschnitte aufgelegt und miteinander verschweißt.

Ab einer bestimmten Größe der Objekte sollte man diese demontierbar gestalten. Unser Stern wurde teilbar geplant, man kann den Schweif durch lösen von 2 Schrauben vom Stern abnehmen. Somit kann man beide Teile ohne Komplikationen aus dem Keller heraustragen ohne die Wände einzureißen.

Hier wird nun provisorisch der Antennenmast simuliert (am Bock befestigtes Eisenrohr im entsprechenden Durchmesser), an dem dann nachher der ganze Stern fest montiert wird.
Nachdem die Antennen auf unserem Dach eigentlich nur noch als Rastplatz für Vögel zur verfügung standen, haben wir diese einfach abmontiet und auf den Müll geschmissen.

Die Halterung für den Antennenmast besteht aus 2 LAYER-Gerüstschellen mit Schraubbolzen. An einem Vierkantrohr wird die Schelle festgeschraubt sowie die 2 Kurzen L-Stücke mittels zwei M8 Schrauben befestigt. Dann wird die Einheit am Rohr befestigt und die Halterung des Schweifes auf den L-Stücken verscheißt, die Halterung des Sternes an dem Vierkantrohr.

Den Stern selber haben wir “dreidimensional” gestaltet: eine teilbare Gitterkugel aus 6 mm Baustahl mit 50 cm Durchmesser wurde gebogen und verschweißt. Auf dieser Kugel wird dann später 2 * 9m Lichtschlauch befestigt.

Die eine Hälfte der Kugel wird nun in die “Aura” des Sternes gehängt und dann entsprechend verschweißt. Wichtig ist hierbei, dass die Halterungen für die Kugel so gebogen sind, dass man dort herum noch Lichtschlauch verlegen kann und einem die Eisenbolzen nicht im Weg sind. Auch muss man beachten, dass man gegebenenfalls den Schlauch an einigen Stellen durchfädeln muss, um ein gleichmäßiges leuten des Sternes zu gewährleiste.

Endlich sind die Schweißarbeiten fertig. Lang genug hats gedauert. Nun wird alles nochmal mit der Stahlbürste bearbeitet um die letzten Schweißspritzer zu entfernen, bevor der ganze Stern mit Silikon- und Fettentferner (da sind noch ein paar Liter von der Lackierung meines Minis von damals übrig gewesen) bearbeitet wird, damit die Farbe besser hält. Nun wird grundiert und nach trocknen der Grundierung alles 2 mal in weiß lackiert.

Nachdem der Lack ein paar Tage durchhärten konnte, wurde nun der Lichtschlauch montiert. Die Kugel in komplett weiß, der innere Teil der “Aura” gelb und der äussere Teil sowie der Schweif in orange. Somit haben wir eine farbliche Abstufung erreicht, die den Stern noch schöner aussehen lässt.

Die Verkabelung der einzelnen Lichtschlauchstücke hat dann nochmal etwas mehr Arbeit als ursprünglich angenommen verursacht. Am Ende eines Lichtschlauchabschittes wurde ca. 1 cm des Gummis entfernt, so dass das Stromkabel an die blanken Drähte verlötet werden konnte. Dann wurde Schrumpfschlauch über das Ende geschoben, mit dem Heißluftfön der Schrumpfschlauch vorgeschrumpft und dann das ganze mit transparentem Acryl ausgespritzt. Somit ist der Anschluss wasserdicht und durch die Verwendung von Acryl anstelle von essigvernetztem Silikon – durch die Säure ist Stromfluss im noch nicht ganz getrockneten Zustand möglich – ist der Anschluss Kurzschlussfest.
Übrigens: ca. 600 Kabelbinder wollen auch noch abgeschnitten werden…