Der TwinkleTree, der nun schon seit 10 Jahren neben dem Haus vor sich hinglitzerte, wurde komplett neu entwickelt und neu gebaut. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass wir dieses mal sogar die Lichterketten in mühevoller Kleinarbeit selber hergestellt haben. Somit haben wir einen weltweit einzigartigen TwinkleTree gebaut.
Der 10 Meter hohe stilisierte Christbaum aus dem Jahr 2007 wird nun mit 2000 einzeln anteuerbaren farbigen LED´s betrieben. Somit lassen sich unendlich viele Lichteffekte mit dem neuen Glitzerbaum realisieren – angefangen beim klassischen Glitzern bis hin zur Darstellung von interessanten Bewegungsmustern und Farbverläufen. Die technisch sehr anspruchsvolle Ansteuerung des Projekts übernimmt ein eigenständiger PC, der in die gesamte Lichtsteuerung integriert ist.
Seit einigen Jahren haben wir bei den Reparaturen des TwinkleTrees immer wieder gesagt, dass er entweder weg kommt oder neu gemacht werden muss. Zu brüchig waren die inzwischen 10 Jahre alten Lichterketten geworden, eine Reparatur gestaltete sich seit Jahren als immer schwieriger. Nun war es endlich soweit: der Twinkle Tree sollte nun doch erneuert werden, da dieses Projekt auf Grund seiner imposanten Größe von 10 Metern einfach zum Lichtergesindel dazugehört.
Technologisch auf aktuellem Stand musste der TwinkleTree werden – ich wollte jede einzelne LED anteuern können um sowohl mit verschiedenen Farben als auch mit Lichteffekten zu spielen. Mit dem Haus-vom-Nikolaus haben wir damals schon ein „Testprojekt“ auf Basis von WS2812 LED´s entwickelt (das sind LED´s, die einen eigenen Controller integriert haben und sich mit entsprechender Hardware einzeln ansteuern lassen). Im Internet habe ich eine LED gefunden mit 8mm Durchmesser, die auch entsprechend hell war. Zum testen eine Tüte mit 100 Stück gekauft, an die Steuerung vom Haus-vom-Nikolaus angeschlossen und meine Entscheidung war gefallen: Wenn Neu, dann mit diesen LED´s.
Nun gibt es zwar von den einschlägigen chinesischen Herstellern sogar auch schon Lichterketten mit diesem Typ LED, jedoch haben alle den Nachteil, dass die LED entweder nur zur Seite scheint oder teilweise von dem mehradrigen Kabel verdeckt wird. Also habe ich eine eigene Lösung entwickelt, die es so nicht zu kaufen gibt: Die LED wird liegend auf eine Platine gelötet, die einen entspechenden Ausschnitt hat. Die Kabelanschlüsse sind jeweils unten und oben, so dass die LED seitlich betrachtet nun 360 Grad scheinen kann.
Da der alte TwinkleTree mit 3200 LED´s auf insgesamt 31 Strängen bestückt war, habe ich mutig gleich mal 3000 Platinen zu einem moderaten Preis beim Leiterplattenhersteller unseres Vertrauens fertigen lassen. Entsprechend Kabel und LED´s und die nötigen Bauteile für die Ansteuerung geordert, ging es dann ans (nachträgliche) Fräsen von den Ausschnitten, da diese leider „vergessen“ wurden. Jan und Martina haben entsprechende Kabel geschnitten, abisoliert und Tauchbad verzinnt, während ich mich an das auflöten der LED und des Kondensators gemacht habe. Zur Vereinfachung des Lötprozesses habe ich mir entsprechende Lötlehren gefräst. Zum Schluss wurden dann die Platinen mit 5-adrigen Flachbandkabeln verbunden. 5-Adrig deshalb, um den notwendigen Querschnitt auf die Länge von 10 Metern zu erreichen. Übrigens habe ich aus Zeitmangel dann nach 1500 Platinen aufgehört – zum ersten Advent haben wir vorerst nur 2/3 der ursprünglichen Baumes präsentiert.
Auf Grund der hohen Leistung der LED´s, konnten wir pro Strang nur 60 LED´s auf 9 Meter einsetzen. Bei 2,5A pro Strang ergibt dies bei 32 Strängen einen Gesamtstrom von 80 Ampere bei 5V! Jan hat die 2 Steuergeräte mit den 40A Netzteilen zusammengebaut und wir haben dann alle fertigen Ketten noch mit Kabelbindern auf jeweils 10 Meter langen Wäschleinen befestigt, damit diese bei Sturm nicht abreissen.
Die Ansteuerung der LED´s erfolgt mit der Software Jinx!, die wir mittels Plugin an unser Hauptprogramm DMX-Control angebunden haben. Somit können wir den neuen TwinkleTree voll in die Weihnachtsbeleuchtung integrieren und von da aus steuern. Der TwinkleTree4.0 ist ein Unikat und mehr als beeindruckend geworden.